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BMSV 2.0: Pflichttermin für Unternehmer mit globalen Ambitionen. Juni 2013

Bavaria Meets Silicon Valley v2.0

Es gibt zahllose Veranstaltungen, Unmengen von Schulungen und Seminaren. Und es gibt Angebote, die man nicht ablehnen kann. Ein solches kommt zum zweiten Mal aus dem gate – allerdings nicht bedingungslos, denn dabei sein zu dürfen, ist bereits eine Auszeichnung.

Bayern trifft das Valley – das Silicon Valley, den bedeutendsten Standort der IT- und High Tech- Industrie weltweit. Doch hinter diesem Satz steht mehr. Hinter diesem Satz steht ein einzigartiges Projekt, das von Dr. Franz Glatz und seinem Programmkomitee im Jahr 2011 erdacht und erstmals im Herbst 2011 im Garchinger Technologie- und Gründerzentrum realisiert werden konnte.

Dazu der Geschäftsführer des gate: „Anfang 2011 war ich im Silicon Valley und hatte die Möglichkeit, die dortigen Technologieunternehmer genauer beobachten. Mein Fazit: Unsere Ideen hier in Bayern sind eigentlich nicht schlechter, manchmal sogar besser. Doch in einzelnen Bereichen sind uns die Leute in den Staaten sind uns um Längen voraus: bei der Verpackung, beim Verkauf und wenn es darum geht, sich richtig ehrgeizige Ziele zu stecken. Meine Überlegung: Können wir die besten Ideen und Methoden aus den USA aufgreifen und unseren Unternehmern hier in Bayern beibringen? Die Frage ließ mich nicht mehr los und ich habe sie mit Insidern intensiv diskutiert. Mit Begeisterung ging ich die Aufgabe an, hatte schnell ein hochkarätiges Programmkomitee zusammen und einen Namen: Bavaria Meets Silicon Valley .”

Oktober 2011. Acht ausgewählte Unternehmen treffen sich im gate Garching zum 1. Workshop „Bavaria Meets Silicon Valley“. Unter Leitung von des weltweit renommierten Startup-Experte John Matthesen wird ein intensives Programm durchgearbeitet. Am Anfang stehen die Unternehmenspitches. Wie präsentiert sich das Unternehmen und der Unternehmer gegenüber Investoren, Kunden und zukünftigen Mitarbeitern? Kann der Unternehmer Produktidee und Kundennutzen auf den Punkt bringen und den Zuhörer begeistern?

Die nüchterne Einschätzung lautet: Eher nicht – da geht noch was. Auffällig ist: Die Teilnehmer verlieren sich in Details und Problemdiskussion, das Wort „Kunde“ kommt viel zu selten vor. Und der Gedanke „Von der Ideen zum Geschäftsmodell“ wird nicht immer zu Ende gedacht. Aber so sind wir halt in Deutschland.

Doch ändert sich im Lauf der Woche gewaltig. John macht kein klassisches Präsentationstraining, das man überall bekommen kann, sondern eine ganz besondere Strategiearbeit mit den Unternehmen. Dabei hilft er ihnen, die durch die Bank eindrucksvolle Substanz herauszuarbeiten und eigenes Können, Produktidee und –roadmap, die Markterschließungsstrategie für den lokalen Markt sowie die Chancen und Risiken bei der Internationalisierung präzise und klar zu artikulieren. Er setzt eine Mischung aus Einzelgesprächen, Gruppenarbeit und den sogenannten „Serious Games“ ein, mit denen Produktmanager und Strategen auf spielerische Weise mit Kunden herausarbeiten können, was wichtig und was unwichtig ist.

Mehr noch: John zeigt an einem Beispiel aus dem Businessplanwettbewerb der Uni Berkeley, wie er dort einen, aus der Sicht der Teilnehmer eigentlich gar nicht schlechten Pitch, in Zusammenarbeit mit dem Startup-Team radikal umgebaut und dramatisch verbessert hat. Die Teilnehmer sehen das Vorher und das Nachher und merken langsam aber sehr sicher, wo und wie hoch die Latte im internationalen Wettbewerb um Kunden, Investoren und Mitarbeiter liegt. Das eindrucksvolle Beispiel motiviert die Teilnehmer zusätzlich.

In den folgenden Einzelgesprächen werden die neuen Erkenntnisse vertieft und die konkreten Herausforderungen und Chancen jeder einzelnen Firma diskutiert. Die Teilnehmer bekommen wertvolle Hinweise zu ihrer Geschäftsidee und dieses in einer Form, die den meisten bis dato unbekannt war.

Durch den direkten Vergleich mit relevanten Beispielen aus „dem Valley“ und aus Johns Projekten in Europa und Südamerika, wird zudem die Perspektive für die globale Dimension geschärft und die Fragen diskutiert: Was würde ich anders machen, wenn ich im Silicon Valley wäre? Springe ich als bayerischer Unternehmer zu kurz? Kann ich global mithalten?

Am Schluss der Woche präsentieren die Firmen erneut ihre Pitches. Dieses mal vor einer Jury von Experten aus dem Silicon Valley. Und siehe da: Alle Pitches sind knapp, präzise, überzeugend und um Klassen besser als die eher hilflosen Präsentationen zu Wochenbeginn. Die Jury ist beeindruckt von der technischen Kompetenz der bayerischen Unternehmer, die sich auf der Weltbühne durchaus

sehen lassen können. Die Teilnehmer sind begeistert, beeindruckt aber auch überrascht. Einer fasst es in dem Satz zusammen: „Ich habe mir nicht vorstellen können, auf wie viele Kleinigkeiten man achten muss und wie genau hier auf eben diese Kleinigkeiten geachtet wird.“

Ein anderer ergänzt: „Ich bin wirklich dankbar, dass ich bei diesem Workshop dabei sein durfte, denn ich habe hier vieles gelernt und gehört, was ich sonst nie erfahren hätte.“

Seit der ersten Veranstaltung kommen permanent Anfragen nach dem nächsten Termin. Nicht nur von den damaligen Teilnehmern, die sich in der Zwischenzeit teilweise deutlich weiterentwickelt haben und von denen mehrere sogar Venture-Runden mit internationalen Investoren abschließen konnten.

Eine Wiederholung des Workshops erschien daher die logische Konsequenz. Doch „Bavaria Meets Silicon Valley“ lässt sich nicht en passant realisieren, sondern muss en détail und von langer Hand vorbereitet werden. Nicht zuletzt, weil es immer wieder aussichtslos scheint, einen freien Platz im Terminkalender von John Matthesen zu finden, der zwischen seinen eigenen unternehmerischen Projekten und seiner Tätigkeit als Coach und Berater mehr Zeit im Flugzeug als auf dem Erdboden verbringt, zu finden.

Doch jetzt ist es soweit:

Ab dem 4. März 2013 heißt es wieder „Bavaria Meets Silicon Valley“. Doch dabei handelt es sich keinesfalls „nur“ um eine Neuauflage des 1. Workshops. Zwar werden die besten Segmente aus der ersten Veranstaltung übernommen, doch es kommen weitere Elemente und deutlich mehr Zeit für Einzelgespräche hinzu. Damit soll erreicht werden, dass die Ergebnisse des Workshops anschließend noch wirkungsvoller umgesetzt werden können

Auf der Agenda stehen u.a. folgende Themen:

Pitch Arbeit: Wie präsentiere ich mein Unternehmen und stelle Kundennutzung, Alleinstellung und Wettbewerbsvorteil, Geschäftsmodell und Skalierungsmechanik klar und überzeugend dar?

Update Methoden und Trends aus dem Silicon Valley: Inzwischen sind Methoden und Werkzeuge wie „Lean Startup“, „Customer Discovery“, „Business Model Canvas“ Pflichtbestandteile im Werkzeugkasten des Unternehmers. Welche muss ich kennen und welche muss ich können?

Die zehn Gebote für unternehmerischen Erfolg: Worauf muss ich als Startup mit internationalen Ambitionen achten? Welche Herausforderungen kommen auf mich zu und welche Fehler sollte ich vermeiden? Was muss ich machen, was soll ich lieber unterlassen?

Innovation Games für die Produktstrategie: Wie kann ich in mit „Serious Games“ in Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern die wirklich wichtigen Anforderungen an mein Produkt verdichten und priorisieren?

Was macht und für wen ist der German Silicon Valley Accelerator? Seit 2012 bietet der German Silicon Valley Accelerator (GSVA) im Silicon Valley für ausgewählte Unternehmen die Möglichkeit, drei Monate lang die Zelte dort aufzuschlagen und, unterstützt durch ein Mentorennetzwerk, Möglichkeiten für Markt, Partner und Investoren zu sondieren.

Finale: Der Workshop endet mit dem neuen Pitch vor einer Jury von Business Angels, Investoren und Unternehmern. Ein letztes Mal gibt es ein wertvolles Feedback.

Das Programm läuft über die ganze Woche, der Nettoaufwand für die Teilnehmer liegt bei drei Tagen.

Bewerben sollten sich Technologieunternehmen, die erste Erfolge im Heimatmarkt vorweisen können und jetzt den Schritt auf die internationale Bühne für die Gewinnung von Kunden und Investoren wagen wollen. Teilnehmen sollte der Geschäftsführer/Gründer.

Für ausgewählte Bewerber stehen verbilligte Tickets zur Verfügung, die vom Programmkomitee vergeben werden.

Das Programm findet komplett in Englisch statt.

Abschließend mein Rat als Mitglied des Programmkomitees: Bei der letzten Veranstaltung war ich verblüfft von der dramatischen Verbesserung, die die Teilnehmer in nur einer Woche erzielen konnten. Und ich bin überzeugt, dass das diesmal noch besser wird. Ich rate Technologieunternehmern, die sich auf der Weltbühne bewegen wollen, dringend zur Teilnahme. Das ist die beste Investition von drei Arbeitstagen, die ich mir vorstellen kann. Und wer weiß, wann wir die Veranstaltung wiederholen können. Wer weiß, wann es das nächste Mal heißt „Bavaria Meets Silicon Valley“?

Also sofort anmelden, solang es noch freie Plätze gibt!